UNSERE TEAMIE MONIKA
Interview
Liebe Monika, wie bist Du zur JSF gekommen?
Ich wurde auf Sabine Shah aufmerksam, als ich ein Interview von ihr im Tagesanzeiger gelesen habe. Sehr schnell war mir klar, dass ich diese Frau, deren Geschichte meiner so gleicht, kontaktieren und kennen lernen möchte. Schon beim ersten Treffen war klar, da besteht eine ganz tiefe Verbindung und es ist einfach nur stimmig gemeinsam etwas bewegen zu können. Seit nun fast 7 Jahren bin ich Teamie und nach wie vor mit ganz viel Herzblut dabei.
Die Sternli Geschichte von Liou-Anne
Liou-Anne wurde im August 2009 im Geburtshaus geboren. Wir wussten
zwar, dass sie klein ist, aber ansonsten hatten wir keine Hinweise auf
irgendwelche gesundheitlichen Einschränkungen. Bereits nach der Geburt
gab es jedoch erste Zeichen, dass etwas anders war bei Ihr, als bei
meinem Erstgeborenen. Ich bin heute noch unendlich dankbar, dass wir
damals im Geburtshaus waren und nicht in einem Spital. So konnten wir
wenigstens einige gemeinsame (beinahe) unbelastete Wochen verbringen.
Die Diagnose «Schwachmann-Diamond- Syndrom» veränderte für uns
eigentlich nicht viel, nach wie vor war der Ausgang unklar. So bauten
wir um diese neue Herausforderung ein möglichst normales Leben auf und
versuchten jeden Tag so zu nehmen, wie er eben war. Das hört sich heute
so einfach an, war es aber auf keinen Fall. Ein Baby, welches 24 Stunden
lang alle zwei Stunden über die Sonde ernährt wird (das dauerte ca. 1 ½
Stunden) stellt das System rein von den Aufgaben her schon auf eine
gewaltige Probe, dies ganz abgesehen von allen emotionalen Hochs und
Tiefs. Mit 6 Monaten kam Liou-Anne dann auf die IPS und musste intubiert
werden und langsam sickerte auch die Klarheit ein, dass sie wohl nicht
mehr von diesem Gerät wegkommen würde. Wir durften Liou-Anne in einem
sehr würdigen und schönen Rahmen gehen lassen. Das Kinderspital hat uns
jeden Wunsch erfüllt. Sogar der Lieblings-Kater von Liou durfte einen
Tag in ihrem Bettchen verbringen und Abschied nehmen.
Heute, nach 8 Jahren bin ich unendlich dankbar um jeden Moment, den wir mit diesem wundervollen Wesen verbringen durften und einfach nur froh, ihre Anwesenheit noch jeden Tag zu spüren. Ihre Brüder (ein Älterer und ein Kleinerer) haben sie auf ihre ganz eigene Art in ihr Leben integriert und wissen, sie haben da oben einen besonders hell leuchtenden Stern, der ihre Schwester und zugleich ganz persönlicher Schutzengel ist.
Was ist Deine Motivation bei der JSF als Teamie mitzuwirken? Was ist Deine Berufung?
Ich würde gerne etwas zurückgeben. Ich bin mir ganz sicher, dass Liou-Anne in ihrem kurzen Leben ganz viele Menschen berühren und verändern durfte unter anderem natürlich auch mich. Ich weiss heute, was ich möchte und worum es mir geht. Ich liebe Menschen und hier kann ich einen Beitrag leisten, wo es wirklich notwendig ist. Eltern, die in dieser absolut überfordernden Zeit sind, brauchen extrem verschiedenartige Unterstützung und das ist bei der JSF möglich. Dadurch, dass die Fondation klein ist, kann jede Teamie mit ihrer ganz persönlichen Art wirken und das entspricht mir sehr.